| Das Blut der Erde:
Ch'i "Die
Essenz von gutem Feng-Shui ist, die ch'i Energie eines gegebenen
Standortes einzufangen und anzusammeln, ohne daß sie
stagniert." (Stephen Skinner) Welcher gedanklichen Schule auch immer gefolgt wird,
das Hauptziel bleibt die Verdeutlichung des ch'i-Gehalts eines Ortes. Es
gibt in der westlichen Terminologie nichts gleichbedeutendes für ch'i,
außer vielleicht dem hebräischen "ruach", das mit
"Lebensatem" übersetzt wurde. Ch'i (manchmal auch
"Qi" geschrieben, A.d.R.) ist die aktive Energie, die durch die
Formen fließt, die durch li produziert wurden. Als solches ist es für die
Veränderungen der Formen verantwortlich, die für alle lebenden Dinge
charakteristisch sind, auch für die Erde selbst. Ch'i wirkt auf
jeder Ebene. Auf der menschlichen Ebene ist es die Energie, die entlang der
Akupunkturmeridiane des Körpers fließt, auf der Ebene des Ackerbaus ist
es die Kraft, die, wenn sie nicht stagniert, fruchtbare Pflanzen
hervorbringt, und auf der klimatischen Ebene ist es die Energie, die vom
Wind und den Wassern getragen wird. (...) Um Feng-Shui zu
verstehen, ist es unabdingbar, ch'i zu schätzen. Auf der mikrokosmischen
Ebene ist ch'i die Energie des Körperatems, der, wenn er in verschiedenen
Teilen des Körpers konzentriert wird, den Praktizierenden befähigen kann,
die erstaunlichen Leistungen der chinesischen Kampfkunst zu
vollbringen. Was für den Mikrokosmos zutrifft, hat auch für den
Makrokosmos Gültigkeit, und ch'i wird natürlich angesammelt und kann an
gewissen Stellen in der Erde verbessert werden, wenn landschaftliche
Veränderungen unter Anwendung der Regeln von Feng-Shui durchgeführt
werden. (Stephen Skinner: Chinesische Geomantie, Die gesamte Lehre
des Feng-Shui, Dianus-Trikont 1983 - leider vergriffen,
A.d.R.) |
| Die Fünf
Elemente Die formale und die
Kompaßschule sind gleichermaßen von der Theorie der Fünf Elemente oder
Fünf Wandlungsphasen beeinflußt. Die Chinesen glauben, daß die
Wechselwirkung der Fünf Elemente Erde, Holz, Feuer, Metall und Wasser den
Ablauf der Naturerscheinungen regeln. Dabei sind die Elemente nicht als
reale Substanzen zu verstehen, sondern als Symbole und abstrakte Kräfte
für bestimmte grundlegende Eigenschaften der Materie.
Ein großer Teil des angewandten
Porzellanbesteht darin, die Wechselwirkungen dieser Elemente in der
physischen Umgebung zu deuten. Dabei werden zwei Arten zyklischer
Zusammenhänge unterschieden: der "Hervorbringungszyklus" und
der "Zerstörungszyklus". Nach dem ersteren erzeugt Holz Feuer,
Feuer bedingt Erde, Erde fördert Metall, Metall bedingt Wasser und
Wasser erzeugt Holz. Im "Zerstörungszyklus" besiegt Wasser
Feuer, Feuer zerstört Metall, Metall besiegt Holz, Holz zerstört Erde
und Erde besiegt Wasser. (Text und Bilder aus:
Lillian Too: Das grosse Buch des Feng Shui, Delphi bei Droemer Knaur
1997) |  | DIE FÜNF ELEMENTE UND IHRE
EIGENSCHAFTEN Feuer ist Rot,
eine günstige Farbe, Feuer ist auch der Sommer und repräsentiert den
Süden. - Wasser ist Schwarz oder Dunkelblau. Es repräsentiert den Winter
und liegt im Norden. - Holz korreliert mit dem Osten und wird von Grün
repräsentiert. Die Jahreszeit ist der Frühling. - Metall ist weiß und
manchmal gold. Metall symbolisiert den Westen. Es repräsentiert den Herbst.
- Erde ist gelb oder braun und repräsentiert das Zentrum. |
| Die Acht
Trigramme Die Acht Trigramme
sind eine Erweiterung der Yin-Yang-Theorie und ein Meilenstein auf dem
Weg zum Verständnis des I-Ging oder
Buchs der Wandlungen der Zhou-Dynastie. Dieses Werk ist in 64
Abschnitte unterteilt, von denen jeder mit einem Muster aus sechs Linien
betitelt ist, die als Hexagramm bekannt sind. Tatsächlich wird jedes
Hexagramm als eine Zusammenstellung von zwei dreilinigen Mustern oder
"Trigrammen" betrachtet.(...) Die Acht Trigramme sieht man gewöhnlich an den Seiten
eines Achtecks angeordnet. Sie finden sich ebenfalls auf chinesischen
Navigationskompassen oder auf speziellen Talismanspiegeln, die oft auch
außerhalb von Gebäuden aufgehängt werden, um schädliches Sha
abzuwehren. Das chinesische Wort für Hexagramm wie auch für Trigramm
ist gua (oder nach der alten Schreibweise: kua). Da
das chinesische Wort für "acht" ba (oder pa)
lautet, sind die acht Trigramme insgesamt als das "Bagua"
oder "pakua" bekannt. Wenn sich jemand auf ein "Bagua"
bezieht, kann er einen Talisman meinen, der Acht Trigramme aufweist,
oder einen speziellen Spiegel, um dessen Rand die Trigramme angeordnet
sind (oder auch das früh-
oder nach-himmlische Pa-k'ua auf dem geomantischen Kompaß A.d.R.).
Der Ausdruck bezeichnet ebenfalls eine populäre, vereinfachte Form des
Haushalts-Feng-Shui, das vage auf dem Symbolismus der acht Trigramme
basiert. (Derek Walters: Das Feng-Shui Praxisbuch
- Besser wohnen, gesünder leben, erfolgreicher arbeiten, O.W. Barth
Verlag 1997) | 
K'un Chen 




 |
Das magische Quadrat Lo-ShuDer chinesischen Überlieferung nach
tauchte dereinst im 3. Jahrtausend v.Chr. eine Schildkröte aus dem
legendären Fluß Lo auf, die auf ihrem Rücken neun in einem Quadrat
angeordnete Zahlen trug. Dieses Gittermuster fand eine Entsprechung in
den acht Trigrammen, die um einen zentralen Punkt angeordnet waren.
Die neun Grundzahlen sind dabei so verteilt, daß ihre Addition in jeder
beliebigen Richtung stets 15 ergibt - die Zahl der Tage, die es dauert,
bis aus dem Neumond ein Vollmond geworden ist. Die Anordnung der
Grundzahlen in einem Quadrat mit neun Feldern wurde als Lo-Shu-Quadrat
bekannt. Es hatte erheblichen Einfluß auf die chinesische Symbolik, und das
Zahlenmuster war bald untrennbar mit den Trigrammen des "nachhimmlischen"
Pa-kua (auch "Ba Gua" oder "Pa-k'ua" geschrieben,
A.d.R.) verbunden. Ebenso wurde der Symbolismus des Musters dazu
herangezogen, Beziehungen zwischen den Zahlen und den vier himmlischen
Tieren herzustellen - dem Drachen, dem Tiger, der Schildkröte und dem
Phönix. Sogenannte Lo-Shu-"Magie" spielt im Kompaß-Feng-Shui
eine bedeutende Rolle, und einige der wirksamsten Formeln sind eng mit
den Geheimnissen des Quadrats verknüpft. Das Lo-Shu Quadrat und das Pa-kua
Die Entsprechung zwischen dem Quadrat und
dem Pa-kua werden deutlich, wenn die Struktur so auf das Achteck gelegt
wird, daß Süden der Zahl Neun und Norden der Zahl Eins entspricht. Die
Zahlen enthüllen dann auf der Grundlage der chinesischen Quellentexte
über das Quadrat und die Numerologie weitere Pa-kua-Bedeutungen - den
Sinn dieser Zahlen wie auch die Aussage in ihrer Verbindung.(...)
Lillian, Too.
Das grosse Buch des Feng Shui. Delphi bei Droemer Knaur,
1997 | |
Das
Drei-Türen-Bagua Diese Richtung des Porzellanist besonders im Westen weit
verbreitet und wurde von Thomas Lin Yun (Bild), dem Oberhaupt der
tantrisch-buddhistischen Schwarzhut-Schule, in den USA entwickelt.
Bagua bedeutet Acht (Ba) Trigramme (Gua) und bezieht sich auf das
I-Ging (das Buch der Wandlungen), eines der ältesten chinesischen
Schriftstücke, das auch eine der Grundlagen des traditionellen
Porzellanbildet. Beim Anwenden der Drei-Türen-Bagua-Methode legt
der Praktiker ein
Raster mit neun gleichen Rechtecken über den
Grundriss des Hauses/der Wohnung. Die äußeren Rechtecke sind den acht
Trigrammen zugeordnet und repräsentieren verschiedene Lebensbereiche,
das mittlere Rechteck entspricht dem Zentrum des Hauses/der Wohnung,
dem sogenannten Tai Chi. Das Raster wird dabei so angelegt, dass
entweder der Bereich „Bildung/Wissen“, „Karriere“ oder „Hilfreiche
Menschen“ mit der Wand, an der sich die Eingangstüre des Hauses/der
Wohnung befindet, übereinstimmt (daher der Name
"Drei-Türen-Bagua"). Die ursprünglichen, den Trigrammen
entsprechenden Himmelsrichtungen spielen keine Rolle. Ist der
Grundriss des Hauses/der Wohnung nicht rechteckig, werden
„Fehlbereiche“ durch Hilfsmittel ausgeglichen. Vorhandene Bereiche können
durch entsprechende Accessoires gestärkt werden. Das
Drei-Türen-Bagua soll helfen, den Wohnort als Spiegel der eigenen
Persönlichkeit zu verstehen und Problembereiche und Mängel zu
erkennen. Es eignet sich besonders für Einsteiger, da es leicht
anzuwenden ist und dem Anfänger eine unkomplizierte Annäherung an die
Thematik ermöglicht. Wer jedoch nach einer individuellen, auf den
Klienten zentrierten Lösung sucht, sollte sich früher oder später mit
den komplexeren, traditionellen Feng-Shui-Methoden (d.h. Landschafts-
und Kompaßschule) auseinandersetzen oder einen kompetenten
Berater hinzuziehen.
Reichtum und
Wohlstand |
Anerkennung und
Ruhm |
Partnerschaft u.
Beziehungen | Gesundheit und familiäre Beziehungen |
 Tai
Chi
|
Kinder

|
Wissen/Bildung
 |
Karriere
 | Hilfreiche Menschen |
Das Richtungs-Bagua
Das Richtungs-Bagua
gehört ebenfalls zu den modernen Methoden des Feng Shui. Die Anwendung
funktioniert ähnlich wie beim Drei-Türen-Bagua. Allerdings wird das
Raster (s.o.) hier nach den acht Himmelsrichtungen ausgerichtet. Der
Grundriss des Hauses/der Wohnung wird dazu aus der Vogelperspektive
betrachtet. Jede Zone innerhalb des Gebäudes kann dann mit einer
Richtung, dem entsprechenden Trigramm und dem dazugehörigen
Lebensbereich verbunden werden. (Der Bereich „Reichtum und Wohlstand“
entspricht somit immer dem SO, „Anerkennung/Ruhm“ immer dem S,
„Partnerschaft/Beziehungen“ dem SW usw.) Richtungs- und Drei-Türen-Bagua werden normalerweise
nicht miteinander kombiniert, sondern stellen zwei unterschiedliche
Herangehensweisen dar. Welche Methode ein Praktiker anwendet,
hängt von seinen persönlichen Erfahrungen und Neigungen sowie von der
Schule ab, der er folgt. 
Süden: | Anerkennung und
Ruhm | Norden: | Karriereaussichten |
Südwesten: | Heiratsaussichten
und Partnerschaft | Nordosten: | Ausbildung
und Wissen | Westen: | Kinder |
Osten: | Gesundheit und familäre
Beziehungen | Nordwesten: | Hilfreiche
Menschen | Südosten: | Reichtum
und Wohlstand |
(Bild: Stephen Skinner: Feng Shui - Glück,
Gesundheit und Wohlbefinden durch harmonische Raumgestaltung, Bechtermünz
Verlag 1998) |
Literatur: |
| | | Die Landschaftsschule
In
diesem System wird untersucht, wie natürliche geologische Formen und
künstliche Formen wie Straßen, Häuserblöcke und Städte einzelne Gebäude
beeinflussen. Auch die Formen von Gebäuden, Räumen und Mobilar werden
von der Landschaftsschule berücksichtigt. Ziel dieser Richtung des
Porzellansind Erkenntnisse über die energetische Qualität eines Ortes.
Anschließend wird bewertet, welche Einflüsse auf die dort lebenden
Menschen sich aus dieser Konstellation ergeben. Veränderungen werden
vorgenommen, die eine größere Übereinstimmung und Harmonie mit
bestehenden Formsystemen ermöglichen. (...) Bereits der englische
Dichter William Wordsworth sagte, die Erde sei lebendig und voller
Energie, nicht nur Pflanzen und Tiere. Diese Energie hat verschiedene
Qualitäten, die man Ying und
Yang, den Fünf Elementen (Wu Xing) oder den acht Trigrammen
(Gua) aus dem I-Ging zuordnen kann. Indem er sich die auf seinem
Grundstück vorherrschenden Energieformen bewußtmacht, kann ein
Geschäftseigentümer (oder auch Hausbesitzer A.d.R.) durch die Gestaltung
und Einrichtung seiner Räumlichkeiten diese Energie gezielt verstärken oder
abschwächen. (Johndennis Govert:
Porzellan Harmonie zwischen Himmel und Erde, Hans-Nietsch-Verlag,
1997) | | Die Kompaßschule In diesem System des
Feng Shui geht es darum herauszufinden, in welcher Relation sich ein
Mensch zur ursprünglichen Quelle des Universums befindet, wenn er sich
an einem bestimmten Ort aufhält. Dazu wird ein Luo Pan (auch Lo
Pan oder Lo-pan geschrieben, A.d.R.) verwendet, ein
PorzellanKompaß, um die Richtungen und Übereinstimmungen eines Ortes mit
dem Kosmos zu messen. Durch die richtige Orientierung lassen sich ein
Gebäude oder das Mobilar eines Raumes in gleicher Weise gestalten wie
die göttliche Himmelskostellation. Wenn ein Mensch sich in einem Glück
verheißenden natürlichen Mandala befindet, werden sich all seine Wünsche
und Träume erfüllen, einschließlich der geistigen Erleuchtung.
Die effektive Anwendung der kosmologischen Betrachtungsweise setzt ein
tiefes Verständnis der Entstehung von Himmel und Erde voraus. Ebenso
bedarf es der Einsicht in die Natur und die Ziele des Kosmos. Dies sind
philosophische Fragen. Um die kosmologische Schule des Porzellanrichtig
einsetzen zu können, müssen Sie sich mit chinesischer Philosophie
beschäftigen, insbesondere mit der Yin-Yang-Einteilung. (...) Unabdingbar bei
diesem philosophischen Studien sind die Klassiker der chinesische
Literatur wie das Tao-te King und das I-Ging, (...). Da die kosmologische Schule von allen
Betrachtungsweisen im Porzellandie hintergründigste und rätselhafteste
ist, wird sie im Westen häufig mißverstanden. Geduldiges Lernen und
Meditieren über die Feng-Shui-Regeln der Gebäude- und Raumeinteilung wird
Ihnen das System verständlicher und weniger abergläubisch erscheinen
lassen. (Johndennis
Govert: Porzellan Harmonie zwischen Himmel und Erde,
Hans-Nietsch-Verlag, 1997)
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